Südenglandreise Sommer 2012

13-tägige Autoreise durch Südengland

Der Sommerurlaub steht fest. Nachdem es mich im Hochsommer selten in wirklich tropische Gefilde zieht, wo mein Kreislauf um die Mittagszeit regelmäßig zu kollabieren versucht, hat sich die Auswahl der diesjährigen Sommerurlaubsdestination auf kühlere Standorte eingeschränkt. Südschweden oder Südengland war die Qual der Wahl. Schweden ist für mich ein tolles Land, das ich vor 10 Jahren bereits auf einer Interrailreise etwas erkunden durfte und unbedingt noch mal sehen will. Gesiegt haben dann doch meine Erinnerungen an Südengland, wo ich als Jugendliche zwei Sommer auf der Isle of Wight verbracht habe und am liebsten gleich dort geblieben wäre.

Bei der Reiseplanung gab es gleich zu Beginn ein paar Eckpfeiler: ein paar Tage London zu Beginn, bis nach Cornwall wollen wir es schaffen und die Isle of Wight wäre auch noch nett. Entstanden ist ein 13-Tage-Programm, das ich euch näher vorstellen möchte. Gerne zum gedanklichen Mit- oder tatsächlichen Nachreisen.

Los geht’s in London. In einem Mittelklassehotel in Notting Hill direkt an der Portobello Road starten wir samstags, genau an dem Tag, wo der berühmteste Flohmarkt wöchentlich zum Durchschlendern einlädt, unsere Tour. Das Notting Hill Gate Hotel besticht durch seine Lage und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. London ist leider extrem teuer, aber das ist ja nicht unbekannt. Ein leistbares Hotel in halbwegs zentraler Lage zu finden hat mich viel Zeit gekostet. In London lassen wir uns durch die Stadt treiben, Fixpunkte sind ein Besuch in Jamie Oliver’s Fifteen und Ottolenghi, der das tolle Kochbuch „Genussvoll vegetarisch“ geschrieben hat, um die Reise auch kulinarisch gut zu starten. Praktisch bei beiden: die Online-Tischreservierung über OpenTable.

Von London aus werden wir mit dem Mietauto in das Florenz Englands starten: nach Bath, der UNESCO-Kurstadt. Beherbergt werden wir dort im Hollies B&B, einem 1850er Stadthaus umgeben von einem idyllischen Garten unweit des Zentrums von Bath, aber doch ruhig genug, um sich zu entspannen.

In der Nähe des Dartmoor National Parks ist unser nächster Stopp in Totnes vorgesehen. Im The Old Forge erhoffen wir uns einen schönen Ausgangspunkt für die „alternative Hauptstadt Großbritanniens“ (Michael Müller Verlag 2011: 413). Malerische Altstadt, Althippies, Freaks, Punks, Esoterikläden und eine Burgruine werden uns hier versprochen, man darf gespannt sein. Außerdem liegt Totnes günstig als Start zum Dartmoor National Park, wo man gute Wander- oder Radtouren unternehmen kann.

Nach einem geplanten Tagestrip zum National Park geht’s schnurstracks und endlich nach Cornwall, genauer nach St. Ives, der Künstlerkolonie voll Galerien und spannender Restaurants am Meer. Im Little Leaf Guesthouse freue ich mich schon auf besonders herzlich klingende GastgeberInnen. Hier lassen wir es uns gut gehen und nutzen St. Ives für Küstenwanderungen (South West Coast Path) und als Ausgangspunkt in die Umgebung, zu Orten wie Penzance.

Worauf ich mich schon besonders freue, ist auf den Reiseführer der beiden Österreicherinnen Vera und Katharina, die mit „Eat-Surf-Live“ einen Cornwall-Travelguide anbieten, der ganz nach meinem Geschmack sein wird und 2012 erscheinen soll, hoffentlich rechtzeitig vor unserer Abreise. Bis dahin kann man im Blog schon etwas hineinschnuppern.

Bestimmt schweren Herzens werden wir zwei Tage später St. Ives verlassen und ein Stück weiter östlich in Looe Quartier beziehen. Vom Anchor Lights B&B hat man einen tollen Blick auf den gleichnamigen Fluss. Das traditionsreichste Fischerdorf Cornwalls bietet auch einen Sandstrand im Ortszentrum.

Zwei Tage später, unweit von Poole, mit dem zweitgrößten Naturhafen der Welt und netten Kneipen, gilt unser nächster Stop zum Übernachten dem Living Room in Bournemouth, einem familiär geführten B&B, das auch auf Tripadvisor hoch gerankt ist. Sand wohin das Auge reicht!

Am nächsten Tag auf zur Fährstation in Lymington und ab auf die Isle of Wight zum In-Erinnerungen-Schwelgen. Das Rosemary B&B liegt ruhig am Rand von Shanklin. Shanklin hat eine reizvolle Altstadt mit reetgedeckten Cottages und verspricht Romantik. Mit dem Mietauto erkunden wir dann zwei Tage lang die Insel.

Last Stop: Brighton. Im Brighton Wave Boutique Hotel lassen wir es uns kurz vor dem Rückflug noch einmal gut gehen. Das Seebad Brighton gilt als London-by-the-Sea und hat trendige Clubs ebenso zu bieten wie eine kilometerlange Uferpromenade.

Dann mit dem Auto zurück nach London und bestimmt mit großer Wehmut zurück nach Hause. Ob die Reiseziele und Unterkünfte tatsächlich unsere Erwartungen erfüllt haben, erfährt ihr natürlich hier im Blog!

Route (inkl. Fahrzeiten): London – Bath (2h15′) – Totnes (2h15′) – St. Ives (2h) – Looe (1.5h) – Bournemouth/Poole (3h) – Isle of Wight (45′ + Fähre 35′) – Brighton (Fähre 35′ + 2h) – London (1h15′).